Familie Braun:
Sprachlicher Giftschrank

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir uns der Problematik der Verwendung der Begriffe „Neger“, „Kanake“ und „Schwuchtel“ bewusst sind und dass Worte wie diese im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr ohne Einordnung benutzt werden sollten.

Neger: Das Wort „Neger“ leitet sich von lateinisch „niger“ („schwarz“) her und meint allgemein Menschen mit dunkler Hautfarbe. Seit dem 17. Jahrhundert in der deutschen Sprache bekannt, aber eher selten anzutreffen, gewann es mit fortschreitendem Kolonialismus und Sklaverei an Frequenz. Besonders seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wurde es immer mehr als Schimpfwort gebraucht, um Menschen rassistisch zu diskriminieren. Es ist nicht möglich, das Wort zu verwenden, ohne die so bezeichnete(n) Person(en) zu diffamieren, deshalb sollte auf den Gebrauch dringend verzichtet werden.

Kanake: meint ursprünglich diffamierend Menschen aus südosteuropäischen und nordafrikanischen Ländern sowie aus dem Nahen und Mittleren Osten. Besonders im Zuge der Gastarbeiteranwerbung ab den 1960er-Jahren verbreitete sich der Begriff. Das Besondere an „Kanake“ ist, dass das Wort seit den 1990er-Jahren von jugendlichen Migranten als Eigenbezeichnung verwendet wird und so der diffamierende Charakter in Stolz auf die eigene Identität umgewandelt wird.

Schwuchtel: Schimpfwort für männliche Homosexuelle, besonders für sich weiblich benehmende. Wird besonders unter heteronormativen Jugendlichen verwendet, um „das eigene Männlichkeitskonzept gegenüber alternativen abzugrenzen“ (Martin Lücke). Die Bezeichnung „Schwuchtel“ stellt eine Beleidigung dar und kann zivil- und strafrechtlich verfolgt werden und sogar Freiheitsentzug oder Geldstrafe nach sich ziehen.